Lexikon der Baumpflege

Im Lexikon der Baumpflege möchte ich ihnen Begrifflichkeiten aus dem Bereich des Baumes und der Arbeit im und um den Baum einfach und für jeden verstädlich näherbringen und erklären. Ich hoffe das ich jedem der sich mit der Thematik auseiandersetzen muss oder will ein bisschen unter die Arme greifen kann .

  • Anschwellende Augen : Als Auge werden auch Triebe bezeichnet . Anschwellende Triebe sind Triebe die sich auf dem Weg zum Sprießen oder Blühen befinden .
  • Astring: Ist die Verdickung an der Trieb/Ast Basis . Wird der Astring beim Schnitt belassen heilt die Wunde besser .
  • Assimilation : Die Energie für den gesamten Pflanzenaufbau entsteht bei der Umwandlung körperfremder Stoffe in körpereigene Stoffe (Assimilation). Die Assimilation findet in den chloropyllhaltigen (Blattgrünen) Teilen des Blattes statt. Durch die Anordnung im Blatt wird gewährleistet, dass die für die Assimilation notwendigen Stoffe Kohlendioxyd (CO2), Wasser (H2O) und Licht am Ort der Synthese vorhanden sind.Die Assimilation wird durch den Katalysator (beschleunigt den Vorgang) Chlorophyll erst ermöglicht. Das Licht liefert die nötige Energie. Nicht das ganze Lichtspektrum ist wirksam. Die Fotosynthese hängt in ihrer Stärke von den chlorophyll-absorbierenden Wellenlängen des Lichtes ab.
  • Bastzellen Lebende Zellschicht , die für die Speichung von Assimilaten und deren Transport in horizontaler und vertikaler Richtung zuständig ist . Größtenteils werden bei der Photosynthese gebildete Assimilate abwärts in die Wurzeln befördert. Der Assimilatstrom kann aber auch aufwärts zu den Wachstumszonen (Krone) erfolgen.
  • Besen: Starke oft vergreisende Verzweigungen an den Triebenden .
  • Dickenwachstum : Zunahme des Durchmessers von verholzten Trieben von Juni bis September , Verursacht durch Zellteilung des Kambiums .
  • Falscher Fruchttrieb : Kurzer Blüttentrieb bei Pfirsich oder Nektarine , der nur eine Blütenknospe an der Triebspitze zur Ernährung der Früchte hat .
  • Feuerbrand : Gefährliche bakterien Krankheit , die nur durch das Ausschneiden befallener Triebe bekämpft werden kann . Besonder gefährdet sind Apfel , Birne , Quitte Feuerdorn sowie Weißdorn Arten.
  • Fotosynthese : Bildung von Zucker und Stärke in den Blättern mithilfe von Licht.
  • Fruchttriebe : Seitentrieb , der bei Obsthölzern zur Gewinnung von Früchten dient und keine Gerüstfunktion hat . Er wird , je nach Obstart all paar Jahre erneuert .
  • Gerüsttriebe :Mitteltrieb und mehrere Seitentriebe die eine Krone Bilden . Bei Obsthölzern werden sie geziehlt zur Särkung eingekürzt damit sie die Fruchtlast tragen können .
  • Markstrahlen / Holzstrahlen : Haben die Aufgabe Nährstoffe von der Mitte des Baumes nach au?en zu transportieren . Die primären Markstrahlen reichen vom Mark bis in die Rinde und werden bei zunehmendem Dickenwachstum ständig verlängert. Da bei fortschreitendem Dickenwachstum der Abstand der primären Markstrahlen nach außen immer weiter zunimmt, werden zusätzlich Holz- und Baststrahlen gebildet, die nicht mit dem Mark in Verbindung stehen. Nadelholz hat einschichtige Holzstrahlen, Laubholz unterschiedlich breite, meist vielschichtige Holzstrahlen.
  • Kappen : Einkürzen starker Äste mitten im Astverlauf ohne Rücksicht auf Seitentriebe oder Form . Es entstehen oft große Wunden die meist Pilze oder Fäulnis zur Folge haben . Neue Austriebe sind oft Bruchgefährdet .
  • Kallusgewebe: Das Kallusgewebe überwallt dieWunde von der Seite her. Es verhindert die seitliche Ausdehnung der Verletzung und stoppt bei vollständiger Überwallung die Fäulnisbildung weitgehend. Das Kallusgewebe verschließt die Wunde und trägt somit maßgeblich zur Wundheilung bei. Bei Holzgewächsen entsteht das Kallus aus dem Kambium.
  • Kernholz: Das Kernholz ist das Älterer Holz des Baumes , das ausschließlich eine Gerüstfunktion hat . Im Kernholz lagert das Gehölz Gerbstoffe ein die es gegen Pilze und Schädlinge schüzt .
  • Knospe: Embroynale Sprossanlage , die jeweils in den Blattachseln sitzt . Sie wird in der Regel im Sommer gebildet und überwintern . Bei vielen Blütengehölzern erfolgt die Festlegung in Blüten- oder Triebknospen im Hochsommer.
  • Kompartimenten : Ist die Abschottung von Lebendem zu totem Gewebe .
  • Kork : Teil der Borke
  • Lignin : Es handelt sich um feste Biopolymere (Energiespeicher) , die in die pflanzliche Zellwand eingelagert werden und dadurch die Verholzung der Zelle bewirken . Da Lignine wesentlich für die Festigkeit von pflanzlichen Geweben sind, ist der Bäume sehr eng mit der Bildung von Lignin verknüpft . Da das Kernholz also das Gerüst des Baumes aus Lignin Gebildet wird.
  • Parenchymzellen: Grundgewebe aus wenig differenzierten, großen, dünnwandigen Zellen.
  • Seil Klettertechnik (SKT) :Bäume werden zumeist mit seilunterstützender Seilklettertechnik erklettert. Im Unterschied zum freiem Klettern an Felsen dient das Seil bei den meisten Baumklettertechniken zur Unterstützung des Kletterers und ermöglicht beispielsweise ein „Begehen der Äste“ oder sicheres Ablassen von abgesägten Ästen. Der Ketterer kann somit die gesamte Krone des Baumes, bis hin zum Feinastbereich erreichen.Durch den Einsatz moderner Seiltechnik beim Baumklettern ist fast jeder Ast an jedem Baum auch an für Technik (Hubarbeitsbühne) unzugänglichen Standorten erreichbar. Nur abgestorbene und extrem bruchgefährdete Bäume oder Äste, sowie Kronenbereiche in der Nähe von Hochspannungsleitungen sind nicht zugänglich.In der Baumpflege ist neben allgemeinen Arbeiten der Pflege und Baumsanierung inzwischen auch das vollständige Abtragen von Bäumen mittels Seilklettertechnik (SKT) üblich, die zu den Fälltechniken zählt, sich aber grundsätzlich von der Fällung unterscheidet, weil der Baum nicht im Stück geschmissen , sondern im Stehen in Teile zerlegt wird. Die Stücke werden meist über kontrolliertes Ablassen am Seil durch Helfer geborgen
  • Splintholz : Das Splintholz ist Lebendes Gewebe des Baumes es ist von innen aus gesehen die dritte Holzschicht wenn man von Mark , Kernholz , Splintholz ausgeht . Es Besteht aus den abgestorbenen Tracheen und den Lebenden Parenchymzellen . Jedes Jahr wird ein neuer Ring von Splintholzzellen gebildet. Lebende Parenchymzellen steuern die in den äußeren Schichten (Leitsplint) befindlichen Wasserleitungsbahnen (Tracheen). Innere Splintholzschichten bauen ihre wasserleitende Funktion langsam ab und werden durch absterben zum Kernholz . Durch Einlagerung von Lignin reifen sie erst zu Holzspeicherzellen und sterben dann schließlich ab (Speichersplint). Jahreszeitlich bedingte Wachstums- und Ruhephasen zeichnen sich als abgegrenzte Jahresringe im Holz ab.
  • Tracheen: Sind die „Gefäße“ des Baumes . Sie verlaufen im Splintholz von der Wurzel bis zu Krone um diese mit Nährstoffen und Wasser zu versorgen . Die Tracheen bestehen aus totem Gewebe welches man sich wie Leitungen vorstellen kann.
  • Wasserschossen: Ist einSommertrieb aus altem Holz einer mehrjährigen verholzten Pflanze. Sie entwickeln sich aus schlafenden Knospen aus altem Holz. Wie stark und wie viele, ist sehr von der Pflanze und der Sorte abhängig. Wasserschosse haben morphologisch den gleichen Aufbau wie ein grüner Jahrestrieb der betreffenden Pflanze.Wasserschosse bilden sich meist im Inneren der Baumkronen aus einer schlafenden Knospe. Es entsteht meist ein aufrechter Trieb mit  relativ weichem Gewebe.Im Normalfall werden diese Triebe beim Grünschnitt frühzeitig entfernt. Sie sind aber als Ersatztrieb bei Ast- oder Baumschädigung bzw. bei einer Verjüngung des Baumes wichtig.
  • Zwiseln: Eine Zwisel ist eine Astgabelung . Meist von konkurrierenden Leitästen. Es gibt sie in u Form der sogenannte Zug-Zwisel und in V Frorm , diese wird Druck -Zwisel genannt. Eine Druck-Zwisel sollte immer überprüft werden da sie aufreißen kann .